Autismus und Stress?

Autismus ist ein Problem, das viele Menschen betrifft. Was jedoch weniger bekannt ist, ist, dass Autismus viel Stress verursacht. Dieser Stress verschlimmert die Symptome des Autismus. Dies führt zu noch mehr Stress und damit zu noch mehr autistischen Beschwerden.

Ist Autismus eine Krankheit?

Eigentlich ist Autismus keine Krankheit im engeren Sinne des Wortes. Eine Krankheit ist etwas, das an einem bestimmten Tag auftritt und in der Regel heilbar ist. Das ist kein Autismus.

Ist Autismus eine Behinderung oder ein Handicap?

Autismus ist eine genetisch bedingte Behinderung oder Beeinträchtigung. Es handelt sich also nicht um eine Krankheit. Es gibt etwa 9 Gene, die bei seiner Entstehung eine Rolle spielen würden. Nicht jeder hat all diese Gene. Es gibt viele Abstufungen und Kombinationen dieser Gene und damit viele Manifestationen dieser Erkrankung.

Kann man Autismus heilen?

Im Moment kann man Autismus noch nicht heilen. Die Menschen suchen nach neuen Erkenntnissen zur Behandlung dieser Krankheit, aber die Wissenschaft ist noch in voller Entwicklung. Es gibt also noch keine wirklich gute Medizin, obwohl ich in den nächsten Jahren einen Durchbruch erwarte.

Kann das Hormon Oxytocin Autismus heilen?

Vor kurzem wurde an der Universität Stanford entdeckt, dass einer der 14 Rezeptoren für das Kommunikationshormon Oxytocin bei bestimmten Formen von Autismus einen Defekt aufweist. Die Verabreichung des Hormons Oxytocin in Form eines Nasensprays würde bestimmte Symptome des Autismus verringern. Als Arzt habe ich mich mit der Firma, die das Hormon in Form des Nasensprays 'Syntocinon' vermarktet, in Verbindung gesetzt, um herauszufinden, ob es klinische Anwendungen gibt. Ihr Chefarzt schrieb mir, dass sie eine Menge Studien durchführen, um dies zu untersuchen, dass es aber noch zu früh sei, um Schlussfolgerungen zu ziehen. Wir freuen uns also auf einen Durchbruch in dieser Richtung.

Eine Kollegin, mit der ich zusammenarbeite, Prof. Dr. Carolina Remedi an der Universität von Cordoba in Argentinien, bestätigte mir, dass es in diesem Bereich mehrere positive Entwicklungen gibt. Es wäre jedoch etwas verfrüht, den Eltern oder Patienten Richtlinien zu geben.

Können Sie die Folgen von Autismus behandeln?

Ja, wir können Menschen mit Autismus sehr gut helfen. Die wichtigste Säule im Umgang mit Autismus ist es, diese Einschränkung zu diagnostizieren und der Person und der Familie Einblick in diese Einschränkung zu geben.

Schritte im Umgang mit Autismus

  1. Autismus diagnostizieren
  2. Erklären Sie dem Patienten und der Familie, was die Einschränkung 'Autismus' bedeutet
  3. Erklären Sie dem Patienten, dass Sie mit dieser Behinderung erfolgreich umgehen und lernen können, so gut wie normal mit den meisten Formen von Autismus zu funktionieren.
  4. Erklären Sie dem Patienten, wie Stress Symptome verschlimmert und wie Stressprävention viel verbessern kann
  5. den Patienten durch Coaching anleiten, um mit diesen Schwierigkeiten anders umzugehen
  6. Befolgen Sie ein gutes Selbsthilfeprogramm, um zu lernen, Stress zu reduzieren, bis die Stressmessgeräte wieder im grünen Bereich sind.

Wie hilft das Online-Selbsthilfeprogramm bei Autismus?

Ich erhalte regelmäßig Rückmeldungen von Kollegen, die viel mit Autismus arbeiten. Sie sagen mir, dass sie Autisten oder Patienten mit Asperger-Syndrom aus zwei Gründen oft das Online-Selbsthilfeprogramm 'MeineViertelStunde.com' verschreiben.

  1. weil dieses Online-Selbsthilfeprogramm ihnen beibringt, wie sie ihren eigenen Stress reduzieren können.
  2. denn dieses Programm gibt ihnen Struktur. Menschen mit Autismus suchen oft nach einem Haltegriff oder einer Struktur, weil ihnen die Welt aufgrund ihres Problems oft sehr unstrukturiert erscheint. Der tägliche Rhythmus von 15 Minuten Selbsthilfe scheint ihnen viel Ruhe zu geben und ihnen zu helfen, neue Gewohnheiten zu erlernen. Diese Regelmäßigkeit ist beruhigend für die Person mit Autismus.

Testen, wie Stress den Autismus verschlimmert

Wollen Sie wissen, ob Stress Ihre Symptome von Autismus verschlimmert? Führen Sie dann den freien Selbsttest hier durch.

Dr. Paul Koeck